Ein Tomatenhaus selber bauen!
Inhaltsverzeichnis
Nachdem ich in diesem Sommer so viele neue Tomatensorten kennengelernt habe, wurde mir klar, dass ein zweites Tomatenhaus her musste. In mein altes Haus lassen sich 25 Tomatenpflanzen stopfen und das ist bei der unglaublichen Sortenvielfalt einfach viel zu wenig. Die Freilandtomaten rechne ich nicht verlässlich mit, da sie sich je nach Wetterlage irgendwann im Spätsommer mit Braunfäule verabschieden.
Also plante ich für das nächste Frühjahr mit meinem Mann ein zweites Haus zu bauen. Wir sind beide keine begnadeten Handwerker und mir war klar, dass unsere Baukünste ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang sein würden. 😉
Hilfe naht!
Bei einem Telefonat mit meiner Freundin Eva, die mir an handwerklichen Fähigkeiten weit überlegen ist, erzählte ich ihr von meinem Plan. Selbst ein begeisterter Tomaten Fan, war sie so angetan von meiner Idee, dass sie sofort ihre Hilfe anbot! Das ist ganz typisch für Eva, immer für einen sinnvollen Einsatz bei Freunden zu haben. 🙂
Das Beste kommt aber noch:
Evas Mann Johannes konnte sich zu meinem Glück spontan für die Aktion erwärmen und auch er bot mir sofort seine Hilfe an! Jetzt konnte nichts mehr schief gehen, er war der ideale Baumeister für mein Haus, außerdem noch Rentner mit freier Zeitverfügung, ich konnte mein Glück gar nicht fassen! Für Eva hatte Johannes schon etliche Hochbeete und kleinere Tomatenhäuser gebaut, daher wusste er, wie er mein Haus entwerfen konnte. Der Baubeginn wurde kurzerhand vorverschoben, damit die Frühjahrsanzuchten sofort im neuen Haus stehen können.
Als erfahrener Handwerker plante er nach meinen Wünschen das Haus:
Es sollte 20 Tomatenpflanzen Platz bieten und so gut zu verschließen sein, dass auch meine Frühjahrsanzuchten ohne Frostschaden darin wachsen können. Außerdem sollten 2 große, gegenüberliegende Öffnungen für die so dringend benötigte, gute Belüftung sorgen. Den größten Teil des Materials besorgten Johannes und Eva schon in der Eifel, wo die beiden wohnen.
Die Rahmen schraubte Johannes schon daheim zusammen, damit der eigentliche Aufbau bei mir im Garten schneller gehen würde. Verstaut wurden die Rahmen auf dem Wohnmobil, wo sie aus Sicherheitsgründen noch einmal verschraubt wurden.
Bei der ganzen Aktion war uns das Glück hold, da meine freundlichen Nachbarn erlaubten, dass das Wohnmobil auf ihrer Obstwiese hinter meinem Garten stehen durfte, eine unglaubliche Arbeitserleichterung für Johannes und Eva. Als Rentner lieben es die Beiden, unabhängig von anderen Unterkünften ihre Freundschaftsbesuche zu machen. Eine andere Nachbarin gab uns Strom für die Säge, das war auch ein großes Glück!
Die erste Längsseite
Aus vier einzelnen Rahmen mit den Maßen von 1 m x 2 m wurde die erste Längsseite zusammengeschraubt und aufgestellt, indem sie an 3 Kanthölzern befestigt wurden. Die Pfosten stehen in Einschlaghülsen aus Metall, damit sie nicht so schnell faulen.
Die zweite Längsseite kommt dazu
Von der Befestigung des Daches habe ich persönlich nichts mitbekommen, da an diesem Vormittag eine große Gruppe von Landfrauen zur Besichtigung in meinem Garten angemeldet war und die Führung mich ganz in Anspruch genommen hat. Im Übrigen war ich als 2. Assistentin der Bauleitung zwar auch am Aufbau beteiligt, aber mein Part bestand auch zu einem sehr wesentlichen Teil, für die Verpflegung der Handwerker zu sorgen! 🙂 Das war ein echter Spaß, weil der Garten Ernte im Übermaß bietet! Außerdem waren wir alle dankbare Esser!
Führung im Biogarten für die Landfrauen
Das Dach
Die Folienbespannung
Die Regenrinne
Dieses Mal sollte es eine ganz neue Regenrinne sein, damit auch kein Tropfen von dem kostbaren Regenwasser verloren geht. Das alte Tomatenhaus hat eine selbstgezimmerte Regenrinne aus einer früheren Aktion mit Eva und nicht alles Wasser landet in der Tonne. Wenn Du das noch nachlesen willst, dann findest Du dies in folgendem Artikel: Danke, liebe Eva! Danke, lieber Johannes!
Die beiden Öffnungen
Blick nach Innen
Regalbretter für die Anzuchten im Frühjahr
Bei dieser Idee gefällt mir besonders gut die Möglichkeit, das Haus innen noch zusätzlich mit einer Querfolie im Frühjahr abzutrennen, sodaß die Anzuchten noch einmal gesondert gegen die Kälte geschützt stehen. Dafür wird dann lediglich das letzte Viertel des Hauses seperat mit Wärmequellen versorgt. Das wird sich positiv auswirken, immerhin ist das ganze Haus auf einer Grundfläche von 2,40m x 4m konstruiert. Die Höhe ist auf der weißen Seite 2,30 m und auf der langen grünen Seite 2 m.
Die Verriegelung für die Nacht und kalte Tage
Die Längsseiten sind komplett verschlossen, beide Schmalseiten lassen sich variabel öffnen. Die rollbare Folie wird unten seitlich in den Holzwinkel geklemmt, damit es schön dicht ist.
Außerdem kann für die Nacht in der Mitte noch eine lange Querleiste in den Winkel gesteckt werden, dann ist die Folie noch zusätzlich fest gedrückt.
Die Rolle kann auch nur bis zur Hälfte herunter gelassen werden und wird dann durch die vorhandene Querleiste fixiert.
Das Lockern der Erde im Tomatenhaus
Auf den letzten beiden Fotos kannst Du erkennen, dass ich schon begonnen habe, die fest getrampelte Erde mit der Grabgabel zu lockern. Alle 5-10 cm wurde in den Boden gestochen und die Gabel leicht vor und zurück bewegt. Danach habe ich den gelockerten Erdboden mit Grasmulch bedeckt, damit sich die Bodenlebewesen wohl fühlen und weiterhin im Herbst für mich die Erde lockern.
Meinen Freunden Johannes und Eva sage ich hiermit noch einmal tausend Dank für mein wundervolles Tomatenhaus! Die ganze Aktion hat mir auch sehr anschaulich gezeigt, wie gut sich Menschen im Team gegenseitig mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten ergänzen können.
Nun hast Du eine ausführliche Fotodokumentation erhalten und kannst Dich vielleicht an den Bau Deines eigenen Tomatenhauses wagen? 🙂
Hoffentlich bist Du dann am Schluß genauso happy mit Deinem neuen Haus wie ich jetzt mit meinem!
Ich wünsche Dir dabei genauso fachkundige und tolle Hilfe, wie ich sie selbst erhalten habe!
Solltest Du noch Hilfe beim Anbau Deiner Tomaten benötigen, dann wirf doch mal einen Blick in meinen Online Kurs Tomatenglück leicht gemacht! Vielleicht ist er etwas für Dich?
Wenn Dein Haus fertig ist, dann sende mir ein Foto in den Kommentaren. 🙂
11 Kommentare
Hallo gibts für das Tomatenhaus einen Bauplan ??????
Hallo,
nein, einen Bauplan gibt es nicht.
Liebe Grüße,
Astrid
Hallo Astrid,
Das sieht ja super aus!
Ich bin gerade am recherchieren für nächstes Jahr, da möchte ich auch so ein Häuschen bauen.
Wie hoch waren denn ungefähr die Materialkosten für dein Haus?
Grüsse
Peter
Hallo Peter,
danke für das Feedback, ich bin auch nach 2 Jahren noch super zufrieden mit meinem Haus und hatte wieder eine tolle Tomatensaison. Was die Materialkosten anbelangt habe ich so ca. 450 € in Erinnerung.
Liebe Grüße,
Astrid
Ah super, danke.
Dann habe ich einen groben Richtwert für mein Projekt.
schönen Sonntag
Peter
Hallo Astrid,
habe vor,ein kleineres Tomatenhaus in eine Blumenrabatte zu bauen.Bin dabei auf deinen Beitrag gestoßen.Bilder sind sehr aufschlussreich. Die Rabatte selber ist natürlich nicht so groß wie deine Grundfläche,aber ich denke,dass ich meine Tomaten schon ordentlich unter bekommen werde.
Danke jedenfalls.Folie hab ich noch daheim rum liegen.
Hallo,
Habe soeben euren Bau des Tomatengewächshaus gefunden.Sind total begeistert davon. Unsere Frage wäre was habt ihr für Wellplatten benutzt. ( Stärke)
Lg aus dem Allgäu
Hallo Jutta,
Wir haben die Wellplatten bei Obi gekauft, es waren 2 Rollen von 1,5 m x 5 m, die dann überlappt wurden. Die Stärke kann ich Leider nicht sagen.
Liebe Grüße
Astrid
Hallo Peter,
das Foto mit den Hunden ist so süß! Echt allein deswegen baue ich das Haus. Danke für die Anleitung!
Hallo, das ist ein Super Projekt.
Welche Folie habt Ihr verwendet?
Hält diese auch bei den doch heftigen Windkapriolen?
Liebe Grüsse
Wally
Hallo,
die grüne Folie gibt es z.B. bei Obi, sie nennt sich Gitterfolie und ist sehr geeignet. Bei starken Stürmen kann es passieren, dass sie sich an Stellen, die besonders dem Wind ausgesetzt sind, von den Tackernadeln etwas löst. Das lässt sich dann leicht wieder antackern.
Liebe Grüße
Astrid