Einfache Pilzzucht im Haus Teil 1

Pilze im Haus zu züchten ist nicht schwer. Bei entsprechenden Firmen kauft man sich einen Substratblock. Dieser besteht aus Holz- oder Strohpellets und etwas Kalk. Der Block wurde schon einige Zeit vor dem Versand mit Pilzmycel beimpft.

Geeignete Pilze sind wie hier Rosenseitlinge, Austernseitlinge, Limonenseitlinge, Kräuterseitlinge und Shii-take.

Zuchthinweise Rosenseitling-Pilzzuchtkultur

Rosenseitling  Pilzkultur

Stellen Sie den Ernteballen ohne die Folie zu entfernen in einen möglichst feuchten Raum z. B. Bad oder Keller. Die Raumtemperatur sollte zwischen 10-20 °C liegen.
Wer keine Möglichkeit findet, eine hohe Raumluftfeuchtigkeit zu gewährleisten, kann sich mit einem Pilzbag helfen. Das ist eine große Plastiktüte mit Verschluss und einer Matte, die sehr gut Wasser speichert. Die Matte wird zu Beginn ausgiebig mit Wasser getränkt. In diesem Bag wird eine optimale Luftfeuchtigkeit gewährleistet. Am besten gleich mitbestellen. Man kann diesen Bag mehrmals verwenden. Bei der Verwendung des Pilzbags ist es sinnvoll, den Papierkarton zu entfernen, weil dieser ohnehin aufweicht.

Mögliche Alternative zum Pilzbag

Wer allerdings in dem Bemühen, Plastik zu vermeiden, lieber auf vorhandene, sehr große Plastiktüten ausweicht, kann auch damit gute Ergebnisse erzielen. Hauptsache ist es, die hohe Luftfeuchtigkeit zu erreichen. (Anmerkung von Astrid: Ich will es zunächst einmal ohne den Pilzbag versuchen, da ich eine sehr große Plastiktüte im Haus habe. Sie wird ein paar kleine Luftlöcher bekommen und als Ersatz für die Matte werde ich ein in Wasser getränktes Handtuch verwenden. Bin selbst sehr gespannt auf das Experiment!)


Pilzzuchtbag

Nun wird die Folie an den seitlich angezeichneten Markierungen,  jeweils 3-4 cm lang kreuzförmig eingeschnitten.

Aus diesen Öffnungen heraus bilden sich nach ca. 10-15 Tagen kleine Pilztrauben.

Während sich Pilze bilden, ist auf eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit zu achten.
Sollten sich die Pilztrauben trocken anfühlen, gießen Sie diese mit frischem Leitungswasser.

Geerntet werden die Trauben, wenn bei einem Großteil der Pilze der Rand des Hutes in die waagerechte Stellung übergeht. Ernten Sie bitte immer ganze Trauben, da die Pilze nur in einer unbeschädigten Traube heranwachsen.

Nach der 1. Erntewelle

Nach der Ernte aller Pilztrauben, muss sich der Ernteballen über einen Zeitraum von 3-4 Wochen erholen, indem er komplett austrocknet. Später wird er wieder der hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt.

Nach jeder weiteren Erntewelle können noch 1-2 neue, kreuzförmige Öffnungen hinzugefügt werden, aus denen sich dann Pilze bilden.

Es ergeben sich in einem Zeitraum von ca. 4 Monaten, 3-4 Erntewellen.

Der Substratblock kann nach Entfernen der Folie über den Biomüll entsorgt werden.

Mein Rezept dazu:

Zum Zubereiten etwas Öl in die Pfanne geben und Zwiebeln glasig andünsten. Danach die Pilze etwas 15 – 20 Minuten anbraten. Das Ganze mit Sahne und Gewürzen verfeinern.

Firmen:

https://www.pilzzuchtshop.eu

https://gluckspilze.com/shop

Otmar Diez betreibt die Naturschule Diez und vermittelt dort sein Wissen an interessierte Laien, die mehr Naturverständnis in ihren Alltag bringen möchten. Er bietet Pilzerkennungskurse für Anfänger und außerdem auch im Frühjahr Seminare zu den Themen Wildkräuter, Heilpflanzen und Biogarten an. Otmar Diez ist außerdem als freier Bild- und Textautor für Bildagenturen, Zeitschriften und Buchverlage wie „Kosmos”, „BLV” und „Kraut und Rüben”tätig.

 

 

 

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Otmar Diez für den inspirierenden Artikel.

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