Danke, liebe Eva! Danke, lieber Johannes!
Inhaltsverzeichnis
Du weißt ja selber, dass ab spätestens April der leidenschaftliche Gärtner nicht weiß, was er zuerst erledigen soll. Wenn du dieses Gefühl im Frühjahr kennst, dann kannst du dir auch gut meine Erleichterung vorstellen, als meine Freundin Eva vor einigen Wochen verkündete, sie wolle eine Woche Urlaub machen, Arbeitsurlaub!!!
Die Vorgeschichte dazu ist die, dass mein Mann (Heilpraktiker) dem kleinen, asthmatischen Hund von Eva und Johannes vor einigen Wochen gut helfen konnte und Eva die Idee zu diesem ungewöhnlichen Ausgleich der Hundehilfe hatte. Nicht ohne vorher noch ihren Mann Johannes dazu anzuregen, dass er doch noch 6 Rankgitter für meinen Garten bauen könne….
Vor einigen Jahren hatte er schon einmal solche super Gitter gebaut, die jetzt ein wenig in die Jahre gekommen sind, ein bisschen Schwund ist ja immer. 🙂 An dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an Johannes für die 1A Rankgitter, sie sind wieder einmal spitze geworden!
Nun musst du wissen, dass die beiden ein Wohnmobil haben, mit dem Eva nach reiflicher Vorbereitung und einer logistischen Meisterleistung losgefahren ist, die Rankgitter oben auf dem Dach des Wohnmobils gut verstaut. In diesem Wohnmobil fahren normalerweise noch Johannes und zwei Hunde mit, diesmal war es selbst für Eva nicht einfach, noch ein Plätzchen zum Schlafen zu ergattern, so vollgepackt mit Jungpflanzen und Erde, Töpfen, Pflanzenlichtausrüstung, Keimgerät für weitere Aussaaten war das Wohnmobil. Auf dem Rückweg wollte sie noch zu einer Pflanzentauschbörse, daher die Unmengen an Pflanzen. Eva ist ein Gartenfreak.
Jungpflanzen als Geschenk
Ah ja, ich vergaß zu erwähnen: außerdem waren da noch 15 vorgezogene Tomaten, gegen die meine eigenen aussehen wie die kleinen, zarten Schwestern von Goliath. Durch das Pflanzenlicht hat Eva schon im Januar ausgesät, ich erst im März!
Ferner besonderer Brokkoli, Wassermelonen, verschiedenste Gurken, Kürbisse, Zucchini, Ananassalbei, Erdbeerminze, Schnittsellerie, rotes Basilikum, Yaconpflanzen und bestimmt habe ich noch einige vergessen…
So, weiter mit der Woche:
also kam Eva vorletzten Samstag voller Schaffensdrang hier an und nach einem eher gemütlichen Wochenende haben wir dann am Montag losgelegt.
Rankgitter für Bohnen und Erbsen werden platziert und gerichtet
Die Rankgitter sollten in die Erde. Hier mal ein paar Eindrücke von unserer Aktion. Wenn es den Anschein hat, als würde nur Eva arbeiten, dann liegt das nur zum Teil an der Notwendigkeit, dass ich ja fotografieren musste. Es soll hier gesagt sein, dass sie wirklich den Löwenanteil geleistet hat, danke, liebe Eva!
Ein Bohnenzelt entsteht
Vor kurzem habe ich mal einen Gastartikel zum Gärtnern mit Kindern geschrieben, dort ging es um genau so ein Bohnenzelt und es war nicht einfach, Fotos für den Artikel zu finden. So habe ich mir gedacht, dass die 8 gigantischen Bohnenstangen, die mir ein befreundeter Förster geschenkt hat, diesmal nicht über Kreuz von meinem Mann aufgestellt werden, sondern als Tippi von uns Frauen. Eine Eisenstange zum Vorbohren für die Löcher tut hier übrigens sehr gute Dienste.
Zum Schluss mussten die Stangen nur noch oben zusammen gebracht werden, hier kam die Frage nach irgendwas Rundem auf, was wir über die Stangen schieben konnten. Wir dachten an einen alten Autoreifen, aber den haben wir nicht gefunden, und mein Mann hätte sich doch wohl sehr gewundert, wo sein 4. Sommerreifen geblieben sei. 🙂
Genau in dem Moment lief uns aber der Nachbar über den Weg, der auf Evas Frage nach einem Hoola-Hoop Reifen meinte, er hätte da etwas für uns. Das Ergebnis kannst Du hier sehen, ich bin mal gespannt, ob der Reifen die Saison aushält mit den schweren Feuerbohnen. Oben sind die Stangen mit Kabelbindern befestigt, das ging rucki-zucki, einer weisen Voraussicht von Johannes zu verdanken ( “Nimm mal Kabelbinder mit für Astrid!”)
Jetzt habe ich wirklich genug Rankhilfen und ich freue mich schon besonders auf die Bohnenernte. Wir sind Vegetarier und achten deshalb auf gute, pflanzliche Eiweißquellen, besonders liebe ich Bohnen, auch die Vielfalt der Körner hat es mir schon immer angetan.
Am nächsten Tag hatte ich eine dicke Erkältung. Man kennt ja diesen Effekt, wenn die Entspannung naht, z.B. in Form des Wochenendes oder einer tatkräftigen Hilfe, dann nutzt der Körper diese Gelegenheit, sich von Ballast zu befreien. Das wäre auch alles nicht so tragisch gewesen, wenn nicht zu einer ordentlichen Erkältung auch einige kräftige Niesattacken gehören.
Einige Tage vorher hatte ich mir beim Rasenmähen an der steilen Böschung direkt zur Straße ziemlich fies den Rücken verrissen. Das war eigentlich schon fast wieder in Vergessenheit geraten, aber das Niesen brachte alles wieder zum Vorschein, ich war am Dienstag fast außer Gefecht gesetzt, so ähnlich wie ein Hexenschuss. Nun ist es ja sehr praktisch, wenn man mit einem Heilpraktiker verheiratet ist, der peppt mich immer schnell wieder auf, aber Plan A des Kartoffel-Setzens für den Mittwoch mussten wir nach nur drei Reihen mit starken Schmerzen abbrechen. Plan B war deutlich entspannter, die restlichen kaputten Gitter reparieren und aufstellen. Die aufrechte Stellung ging viel besser als das Hacken.
Nun bin ich selbst ja schon in den Fünfzigern und Eva geht mir voraus, da ist natürlich schon ein wenig der Lack ab, aber wir mögen die Grundierung! 🙂
Nachmittags war dann erst einmal frei!
Nächste Aktion
Der folgende Anblick war dann am nächsten Morgen die Belohnung, ein Traumwetter für unsere nächste Aktion!
Am Donnerstag saßen wir morgens bei einer Tasse Kaffee im Garten und besprachen, was jetzt am besten zu tun sei. Als ich so eher nebenbei erwähnte, dass ich noch gar nicht das Regenwasser von meinem Gewächshaus auffange (!!!!), war Evas spontane Idee, dass wir das doch angehen könnten.
Eine Regenrinne muss her!
Wir haben dann erst einmal Johannes angerufen, um die Planung abzusichern, er als erfahrener Handwerker würde wissen, wie es am besten für meine Gegebenheit passen würde.
Es sollte eine selbstgebaute Regenrinne werden, aus Recycling- Material. Wir haben noch Holzlatten gefunden, die sollten nach norwegischem Vorbild das Regenwasser in die Tonne leiten. Hier noch ein paar Fotos zu dieser Aktion.
Nun wollten wir auch wissen, ob die fertige Regenrinne auch dicht ist, also hat Eva schwungvoll einen halben Eimer Wasser über das Dach gekippt, allerdings nicht mit dem ersten Rückschwall gerechnet. Sie hatte zwar auf dem Campingplatz morgens geduscht, aber doppelt gemoppelt hält besser!
Mittlerweile war es Donnerstag Nachmittag geworden und die Hobbygärtner aus meiner praktischen Biogartenschule kamen zum Arbeiten. Das war der Moment, wo Harry ins Spiel kam, ein sehr handwerklich veranlagter Mitgärtner. Er hat dann mit Eva den letzten Schliff an das Gefälle angelegt und nun passt alles. Innen ist dann noch ein Rest Folie getackert, damit das Wasser nicht aus den Ritzen läuft. Inzwischen hat es schon ein paar mal geregnet, die Tonne ist jetzt 1/4 voll.
Du kannst dir sicherlich außerdem die Freude meines Mannes über unsere Arbeitswoche vorstellen, normalerweise macht er im Frühjahr solche ähnlichen Aktionen mit mir. Die Zeit kann er nun super gut für sich nutzen!
Alles in allem war das eine sehr intensive Woche, die richtig Spaß gemacht hat!
Ich bin glücklich, dass ich so gute Freunde habe. Vielen Dank, liebe Eva, vielen Dank, lieber Johannes!
Nun bleibt mir zum Abschluss dieses Mega-Artikels nur noch der Wunsch nach genauso guten Freunden für Dich!
4 Kommentare
….. Tolle Woche …. Tolles Ergebnis …. Schön solche Freunde zu haben ?? …. Wie immer toller Bericht ! Danke Astrid
Liebe Erika,
danke für Deinen schönen Kommentar, ich bin immer noch ganz erfüllt von der letzten Woche. Wie gut, dass wir so ein super Wetter hatten, wenn ich es mit dem jetzigen Usselwetter vergleiche, dann haben wir wirklich Glück gehabt. Eva sagt, da wären uns die Finger am Akkubohrer festgefroren…
Überall kommen Meldungen vom Schneefall!
Liebe Grüße
Astrid
Liebe Frau Späth,
wir kennen uns erst seit kurzem und sind noch beim “Sie”… Wir haben uns aus Ihrem Garten schon viele
Tipps für unseren “neuen Kleingarten” in Sendelbach am Main abholen dürfen
und die eine oder andere Flasche EM gekauft…
Ich war zwei Tage Im Krankenhaus und bin seit heute zu Hause…ich mus mich schonen, wie es so schön heißt.
So liege ich also, der gestrengen Anordnung der “Hausfrau” folgend, auf der Couch mit dem Laptop auf den Beinen und habe den Artikel über die “Arbeitswoche mit Eva” gelesen.
Da mir die Örtlichkeiten bekannt sind und ich u.a. die Regenrinne live schon beäugen konnte, war es für mich das pure Vergnügen, den Zeilen und Bildern zu folgen.
Danke, liebe Frau Späth, für diesen Artikel mit vielen verwertbaren Hinweisen!
Ihre Gartenfreunde Evelyn und Erich Günther aus Sendelbach
Liebes Ehepaar Günther,
so erfüllt der Bericht über die “Arbeitswoche mit Eva” sogar im nachhinein noch die bessere Genesung eines zur Passivität Verdonnerten, das freut mich sehr.
Wie schön, dass sie die Örtlichkeiten persönlich kennen, bei dem vielen Regen in der vorletzten Woche ist die Regentonne natürlich schon längst voll.
Ich hoffe, Sie sind bald wieder auf den Beinen,( bei der guten Pflege ihrer Frau bestimmt sehr schnell) und sie können den Garten in der Zeit der wechselnden Farben besuchen, momentan blüht gerade der Mohn in prächtigen rot und lila Schattierungen, auch ein wenig weiß ist dabei. Bald wird alles durchmischt sein mit ganz, ganz viel gelb von den Ringelblumen, eine Freude für das Auge und das fröhliche Gelb außerdem noch ein Gute Laune Garant.
Gute Besserung und hoffentlich auf bald,
herzlichst ,
Ihre Astrid Späth