Was geht auf engstem Raum?
Wer schon einige Zeit meinen Blog verfolgt, wird Eva und Johannes schon kennen, wenn du noch nicht so lange dabei bist, kannst du hier mehr erfahren:
Danke, liebe Eva! Danke, lieber Johannes!
Ich möchte Dir heute allerdings erst einmal ein paar Eindrücke aus Evas und Johannes’ eigenem Gartenparadies zeigen. Die beiden haben nämlich auf kleinstem Raum einen faszinierenden, köstlichen ‘Kleingarten’ der besonderen Art erschaffen, welchen ich dir nicht vorenthalten möchte.
Vielfalt auf 300 Quadratmeter
Das kleine, essbare Schmuckstück besteht aus ca. 300 Quadratmetern und wird in allen drei Dimensionen genutzt. Letztes Jahr haben die beiden sich den Spaß erlaubt, akribisch zu notieren, wie hoch genau der Ertrag an Früchten, Gemüse und Kräutern in ihrem Garten war. Insgesamt sind stolze 360 Kilo auf die Waage gekommen, eine beachtliche Menge auf dieser kleinen Fläche, Respekt!
Zunächst kommst Du durch das Törchen und stehst mitten im kunterbunten Gemüse-und Obstgarten. Eva hat eine Vorliebe für außergewöhnliche, essbare Pflanzen und so sind auf dieser Fläche sage und schreibe 51 Obstbäumchen untergebracht, darunter so ungewöhnliche Arten wie Aprimira (eine Kreuzung zwischen Aprikose und Mirabelle), aber auch jede Menge Apfelbäume, Quitten und Mispeln, Nashibirne, wilde Eierbirnen, schwarzer Holunder und Yaconwurzel. Ich glaube, ihr geheimes Motto lautet: Einer geht noch!
Versteht sich von selbst, dass hiermit kein Gläschen gemeint ist, sondern ein Obstbaum! 🙂
Was geht auf engstem Raum?
In diesem Garten wird jeder Zentimeter ausgenutzt! Da der Anhänger gerade nicht benötigt wird, wurde er zweckentfremdet als Paprikastellplatz!
Auf dieser Sitzbank lässt es sich herrlich Kaffee trinken, was ich bei einem guten Gartenplausch ausgiebig mit Eva gemacht habe.
Muss ich noch extra erwähnen, dass die Beiden ausgesprochene Vogelfreunde sind, die überall Nistkästen und Futterquellen anbieten?
Dieser hier ist das Model ‘Campingfreund’, ich kann dir nicht sagen, ob es gerade besiedelt ist oder nicht. Vögel gibt es reichlich, dass dies nicht immer nur eine Freude ist, davon können so manche Gärtner ein Lied singen. Da Eva und Johannes unter anderem auch Weintrauben gepflanzt haben, die erfahrungsgemäß schön tragen, beginnt zur Erntezeit ein Wettlauf mit der Zeit, wer ist schneller?
Diesmal hat Eva kleine Säckchen gekauft, die sie über die fertigen Trauben stülpen will, ich bin schon gespannt, wie gut das funktioniert. Eine andere Schutzmethode z.B. für Bohnen oder Erdbeeren ist hier zu sehen:
Alles Tomate
Genau wie ich sind meine Freunde große Tomatenfans; so manche Sorte aus Evas Sammelleidenschaft ist schon bei mir gelandet, da sie äußerst großzügig mit Begeisterung Jungpflanzen anzieht, das es nur so wuchert. Doch wohin mit den überzähligen Kleinen?
Entweder landen diese dann bei befreundeten Gärtnern, oder aber sie packt das Wohnmobil voll und steuert Saatgutbörsen im Frühjahr an. Falls du dieses Jahr selbst in Köln oder Düsseldorf auf der Saatgutbörse vom VEN warst (Verein zu Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt), hast du sie bestimmt inmitten ihrer grünen Schätze in ihrem Element erlebt.
Zu den beiden gehören auch noch zwei Hunde, ein Winzling namens Buddy (war es in Anlehnung an Bud Spencer? Ich weiß es nicht mehr) und ein bezaubernder, geretteter Straßenhund namens Mika. Der untere Teil des Spruches ist wahr, über den oberen Teil kann ich nur schmunzeln. 🙂
Immer auf der Suche nach Optimierung der Arbeitsabläufe ist dieses automatische Bewässerungssystem entstanden, es speist die Gurken und die Melonen.
Kräuter sind ganz stark vertreten in diesem Garten, auch ganz ungewöhnliche Sorten.
Dieser kleine Kerl freut sich schon auf die reifen Früchte…..
Es war ein tolles Wochenende und ich habe viele spannende Eindrücke mitgenommen, von unserer Gartentour habe ich ja noch gar nicht geschrieben. Zum Schluss nur noch ein Foto eines Eifeler Hauses, welches von einer wundersamen Kräuterfrau bewohnt wird.
Wenn du jetzt auch Lust bekommen hast, mal wieder in fremde Gärten zu schauen, dann möchte ich dir den Tipp geben, in den Bundesländern den ‘Tag der offenen Gartentür’ zu nutzen. Bei dieser Veranstaltung öffnen private Gärten ihre Pforten und du kannst unzählige, wundervolle Anregungen erhalten. Nutze doch dieses Jahr einmal die Gelegenheit und erkundige dich danach.
Hier hast du noch zwei weitere tolle Adressen, die sich sehr lohnen zu besichtigen:
Garten Schneider und Pecoraro-Schneider in Knetzgau
Bei deinen zukünftigen Gartentouren wünsche ich dir genauso viel Spaß, wie wir ihn hatten!
4 Kommentare
Liebe Frau Späth,
obwohl ich schon fast 70 Jahre meines 76-jährigen Lebens biogärtnernd verbringe und in verschiedenen Ländern/Klimazonen Gärten anlegte (z: Zt. noch auf den Kanaren und in D), finde ich immer noch brauchbare Anregungen und Tipps in Ihren Artikeln. Auch über die herrlichen Fotos freue ich mich sehr. Es ist immer wieder ein gutes Gefühl, Gleichgesinnte (farmers at heart) zu treffen und ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie sich so viel Mühe und Arbeit machen, Ihr Wissen mit anderen zu teilen.
Da ich nicht lange genug an einem Ort wohne, muss ich möglichst viel vorziehen und die Setzlinge mitbringen nach D, damit ich auch etwas ernten kann nach wenigen Monaten – hauptsächlich in Pflanzbehältern auf dem Balkon. Im Herbst ist es dann umgekehrt, weil ich ja dann wieder auf den Kanaren gärtnere. Ich interessiere mich sehr für die Mikroorganismen. Bokashi-Pellets werde ich wegen des Gewichtes im Flugzeug nicht mitnehmen können. Können Sie mir schreiben, wie ich Bokashi selbst herstellen kann, ich finde kein Link dazu.
Für Ihre Hilfe besten Dank im Voraus und herzliche Grüße
Marianne Klose
Liebe Frau Klose,
was für ein reizendes Kompliment über meine Artikel, haben Sie herzlichen Dank dafür. Sicherlich haben Sie ein spannendes (Gärtner)Leben. Die Herstellung von Bokashi erfordert eigentlich geeignete Behälter, die aber auch für das Flugzeug nicht geeignet sind, da viel zu sperrig. Das sogenannte Küchenbokashi wird in einem fest verschließbaren Eimer schichtweise eingefüllt und mit sEM Garten besprüht. Der Eimer muss unten einen Ablaßhahn haben, damit das Sickerwasser alle paar Tage abgelassen werden kann. Es ist wertvolle Düngeflüssigkeit. Wenn das Sickerwasser nicht abgelassen würde, fault der Inhalt sehr schnell, weil zuviel Flüssigkeit enthalten ist.
Ich rate Ihnen offen gestanden nicht zur Herstellung von Küchenbokashi, wenn Sie diesen besonderen Behälter nicht haben. Der Inhalt des Eimers muss nach dem Befüllen noch 2-3 Wochen stehen bleiben und wird dann in Rillen in den Beeten verteilt. Da diese Art von Bokashi, anders als die Pellets, einen zu sauren PH-Wert hat, muss dieses Eingraben 3 Wochen vor der Pflanzung geschehen, sonst ist er für die Pflanzenwurzeln zu scharf.
Alternativ können Sie aber mit sEM Garten auch den Rasenschnitt gießen und für die Beete als Mulch verwenden, das lieben die Regenwürmer. Bestimmt auch auf den Kanaren. ?
Viel Erfolg bei Ihrem weiteren Gärtnern mit Mikroorganismen wünsche ich Ihnen. Es ist mir auch eine Freude, gleichgesinnte Biogärtnerinnen mit so einer langen Erfahrung zu treffen.
Von Herzen alles Liebe für Sie,
Astrid Späth
Hallo und ahoi! ?️
Welch ein Idyll. Ich kann mir nichts schöneres vorstellen. Leider lebe ich noch zur Miete,mit einer sehr schönen Beet-Terrasse,aber tun und lassen ist ja leider nicht möglich 😉 Ich finde diesen und so einige weitere Artikel sehr informativ und wunderschön natürlich gestaltet. Ich folge definitiv weiter. Liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet von Katja und Leni (20 Monate jung)
Liebe Katja,
ich stimme Dir mit dem Idyll zu, Eva und Johannes wohnen traumhaft. Dankeschön für das Kompliment über meine Artikel und viel Freude noch mit den vielen anderen Artikeln auf meiner Seite.
Liebe Grüße,
Astrid