Erntesegen im Juli

Inhaltsverzeichnis

In diesem Artikel möchte ich Dir einen kleinen Einblick in meinen Erntealltag im Monat Juli geben. Auch bei Dir im Garten sieht es vielleicht ganz ähnlich aus oder lässt sich sicherlich vieles davon verwirklichen.

Manchmal brauche ich ganz neue Anregungen, um meine Ernte zu verarbeiten. Was würdet Ihr tun, wenn solche Erntemengen nicht die Ausnahme, sondern die Regel bei Euch wären? Da muss man sich irgendwann etwas einfallen lassen…

Daher habe ich noch einmal bei meinen Blogger-Kolleginnen nachgefragt, was sie denn aus den Zutaten zaubern würden.

An diesem Morgen hatte ich also folgendes geerntet:

Gurke ‘Tanja’, Stangenbohne ‘Blauhilde’, Rote Bete, hellgrüne Paprika, Knoblauch, Zwiebel ‘Stuttgarter Riesen’, Rotkohl, Kulturmelde ‘Magenta Spreen’, Blumenkohl, Buschbasilikum, Tomatenvielfalt, , Kapuzinerkresse, Thaibasilikum

Den Anfang macht der Rotkohl, der in diesem Jahr bei mir besonders zart geworden ist. Deshalb wollte ich gerne eine Idee bekommen, wie ich ihn auch roh zubereiten kann. Tomaten sind auch schon jede Menge reif, wir hatten eine lange Zeit der Hitze und ‘Sonne satt’.

Ein Rotkohl kurz vor dem Platzen, gerade noch rechtzeitig geerntet. Seine zwei restlichen Geschwister im Beet haben durch den Regen der letzten Tage dem inneren Wasserdruck nicht standhalten können und sind geplatzt.

Was hat Antje Klautmann denn daraus leckeres gezaubert?

Rotkohl-Mixbecher

Dieser tolle rote Power-Salat trumpft mit reichlich Eisen und Kalzium und ist im Glas angerichtet, eine farbenfrohe Augenweide für deine Gäste.

Für 2-3 Portionen

Zutaten für Salat:

1/2 Rotkohl

1 kleiner Kohlrabi

8 Cocktail-Tomaten oder 2 Tomaten

1 rote Zwiebel

1-2 Knoblauchzehen

3-4 Stängel glatte Petersilie

60 g Sonnenblumenkerne

2-3 EL Olivenöl

2 TL Xylit/Birkenzucker oder anderen Zucker

Getreidestangen (wahlweise)

Marinade:

100 ml Gemüsebrühe

2 El Apfelessig

2 Limetten oder 1 Zitrone

1 El Senf

1 EL Olivenöl

Salz und Pfeffer aus der Mühle zum Abschmecken

Zubereitung:

Zwiebeln und Knoblauch kleinhacken und mit den Sonnenblumenkernen in Olivenöl leicht goldig rösten. Zum Ende den Zucker darüber streuen und leicht karamellisieren lassen. Mit der Marinade ablöschen.

Alles zusammen in einer Schüssel mit dem gewürfelten Rotkohl, Kohlrabi und Tomaten gut vermischen und abkühlen lassen.

Nachdem der Salat ca. 15 Minuten gezogen hat, kannst du ihn in die Gläser füllen und mit Getreide-Stangen servieren oder als Beilagen-Salat auf dem Teller anrichten.

Ich bedanke mich herzlich bei Antje Klautmann von Happy Green Living.


Blumenkohl frisch geerntet

Blumenkohl essen wir sehr gerne, daher wollte ich einmal eine schöne Anregung für ein Rezept, welches sowohl warm als auch kalt verspeist werden kann. Mir persönlich schmeckt er sehr gut mit den saftigen Tomaten. Da ich insgesamt ca. 50 Tomatenpflanzen habe, kann ich mir den Luxus leisten, jede Menge Tomaten auch für Ofengerichte zu ‘opfern’. Hätte ich nur 5-6 Pflanzen, würden wir die Tomaten alle roh verzehren!  🙂

Cocktailtomate ‘Black Cherry’
Paprika ‘Afrodita’, noch grün. Ich habe dieses Jahr ca. 30 Paprikapflanzen angebaut, da kann ich es mir auch erlauben, manche davon grün zu ernten. Für den Rohverzehr schmecken sie uns nur rot!

Was hat denn Heike Engel daraus gebacken?

Tipp: Wenn Du die Brennnesseln für die nachfolgende Quiche in Deinem Garten regelmäßig für Dich oder Deine Pflanzen schneidest, dann setzen sie auch erst sehr, sehr spät Blüten an. Perfekt für dieses Gericht!

Blumenkohl-Brennnesselquiche

Zutaten für den Boden:

200 g Dinkelmehl

100 g Butter

50 g Wasser

1 TL Salz

Für die Füllung:

Füllung:

Gemüse (ich habe Blumenkohl, Tomaten und grüne Paprika verwendet)

Brennnesselspitzen

4 Eier

200 ml saure Sahne

etwas Brühe

2 Knoblauchzehe

100 g geriebener Emmentaler

Kräuter (Petersilie und Schnittlauch)

Salz und Pfeffer evtl. Muskatnuss

Zubereitung:

Zuerst den Boden zubereiten und dafür alle Zutaten verkneten und kühl stellen.

Dann das Gemüse putzen und ca 10-15 Min bissfest dünsten, die Tomaten nur die letzten 5 Minuten mitdünsten. Wer mag, kann durch Überbrühen mit kochendem Wasser vorher noch die Haut abziehen.

Jetzt schon einmal den Ofen auf 175-180°C vorheizen, den Knoblauch klein schneiden und die Brennnessel überbrühen und kleinschneiden. Zu dieser späten Jahreszeit bitte nur die Blätter der Brennnessel verwenden, da der Stängel meist schon zu hart ist. Im Frühjahr können die oberen 10-15 cm komplett verwendet werden.

Nun wird in einer Pfanne etwas Olivenöl erwärmt, dann den Knoblauch zugeben und etwas dünsten. Danach kommt die Brennnessel dazu und wird mit Brühe abgelöscht.

Jetzt die Eier mit Sahne verquirlen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Mürbteig in eine gefettete Form geben und das gedünstete Gemüse auf den vorbereiteten Boden geben.

Zum Schluß mit der Sahne-Ei-Mischung übergießen, den geriebenen Emmentaler darüber streuen und für 35 Minuten im 180°C heißen Ofen knusprig backen.

Diese Quiche schmeckt warm genauso lecker wie kalt. Sie ist also auch ein gutes Mitbringsel für ein Gartenfest oder eine andere Feier.

Guten Appetit!

Ich sage ganz herzlichen Dank an Heike Engel von Strahlemensch.


Rote Bete

Rote Bete essen wir meistens als Rohkostsalat fein gerieben mit Apfel und einem Schuss Sahne. Das folgende Ayurvedische Rezept von Daniela Maigua ist etwas ganz Besonderes und hierfür wird meine Ernte angereichert durch Granatapfel.

Rote-Bete-Carpaccio

Rote Bete Carpaccio auf Reis

Das Rote-Bete-Carpaccio passt hervorragend in die Grillsaison. Das Highlight auf jedem Garten-Buffet. Kombiniert mit Polenta oder gegrilltem Gemüse ein absoluter Gaumenkitzler.

Zutaten:

2 Rote Bete

1 Granatapfel

1 große rote Zwiebel

1 TL Ghee

2 Nelken

1 Sternanis

3 El Zitronensaft

2 EL Weinbeeren

¼ TL frischer Ingwer

2 EL Kokosblütenzucker

1 EL Olivenöl

Rote Bete Blätter

Salz

¼ TL Pippali Pfeffer

  • Rote Bete waschen und ca. 20 Minuten ganz kochen. Danach herausnehmen und abkühlen lassen.
  • Granatapfel halbieren. Ein Hälfte mit Hilfe eines Entsafters zu Saft verarbeiten, aus der anderen Hälfte die Kerne lösen und zur Seite stellen.
  • Zwiebel in Ringe schneiden
  • Ghee in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin anschwitzen.
  • Kopf der Nelken pulverisieren und inklusive Sternanis zum Ghee hinzugeben.
  • Mit Zitronensaft ablöschen und Rosinen, Granatapfel Saft, Ingwer und Kokosblütenzucker hinzugeben und umrühren. Die Zutaten etwas einköcheln lassen.
  • Das Zwiebelsud von der Kochstelle nehmen. Mit Olivenöl vermengen und mit Salz und Pippali abschmecken.
  • Die erkaltete Rote Bete schälen, in dünne Scheiben schneiden und hübsch anrichten.
  • Den Gewürzsud über die Rote Bete geben und 30 min. ziehen lassen.
  • Mit Granatapfelkernen und Rote Bete Blättern dekorieren.

Granatapfel ist für alle drei Dosha gut bekömmlich und gehört zu den Rasayanas. Vorsichtig bei sauren Früchten, da diese das Pitta Dosha erhöhen. Granatäpfel sind sehr gut für die Verdauung, da sie Stuhl bindend wirken.

Er enthält bioaktive Substanzen, insbesondere Polyphenole, Flavonoide, Anthocyane und Gallotannine. Des Weiteren auch verschiedene Mineralien Eisen, Kalium, Calcium oder Magnesium. Die Granatapfel Saison beginnt im Juni und hält bis Dezember an.  

Rote Bete wirkt ausgleichend auf Vata und Pitta und gilt als aufbauende Heilpflanze. Die Knollen und Blätter werden zur Blutbildung, der Anregung von Leber, Galle, Magen und Darm sowie zur Ausschwemmung von Harnsäure und Natrium angewendet.

Rote Bete enthält viel Vitamin-B-, Kalium-, Eisen- und vor allem Folsäure. Sie kann roh im Salat oder gekocht als z.B. Carpaccio verwendet werden.

Die Blätter können ebenfalls roh oder gekocht genossen werden, als Smoothie, im Salat oder in der Suppe.

Die Verfärbung des Stuhls kann beim Verzehr größerer Mengen vorkommen, gilt aber als harmlos. Ursache ist das in der Rote Bete enthaltene Betanin.

Diese Gurke ‘Tanja’ steht einsam und verlassen an einem Rankgitter, an denen vorher noch Erbsen auf der linken Seite mitgewachsen sind. Die anderen 6 Geschwister habe ich an meinem Tunnelgitter zwischen den Stangenbohnen. Ich hatte es schon einmal im letzten Artikel ‘Was geht noch im Juli und August?’ gepostet.

Gurken Raita

Den Abschluss bietet das folgende, erfrischende Rezept mit Gurke, welches noch einmal von Daniela Maigua zur Verfügung gestellt wurde. Sie zeigt uns noch einmal im Duo mit ihrer kleinen Tochter, wieviel Freude das Kochen mit Kindern machen kann. Diesmal im Video!

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Ein ganz herzliches Dankeschön geht an Daniela Maigua von Ayoumi.


So, ein Teil meiner Ernte ist jetzt also durch Zauberhand verarbeitet worden, bleiben mir nur noch die Stangenbohnen ‘Blauhilde’, aus denen ich einen leckeren Bohnensalat mache!

Knoblauch, Kapuzinerkresse, blaue Stangenbohnen
Stangenbohnen ‘Blauhilde’ mit Kapuzinerkresse und Knoblauch

Jetzt weißt Du, womit ich mich im Juli hauptsächlich beschäftige: Anbauen, Ernten, Kochen, Essen Bloggen! 🙂

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