Wurmkompost selbst produzieren – Teil 1

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Ich habe seit Mitte Januar 500g neue Haustiere. Nicht jeder wird sie so mögen wie ich, aber mich machen sie sehr glücklich! Es bedeutet mir sehr viel, den genialen Stoffwechsel Kreislauf der Natur hier einmal so hautnah mitzuerleben und alle Stufen dieses Kreislaufes wirklich be-greifen zu können. Die Rede ist von Regenwürmern, sie sind meine neuen Haustiere! Sie sind bei mir in der Küche untergebracht.

Nein, das finde ich nicht ieeh!!!

Ich finde es einfach großartig, diese so völlig verkannten, immens wichtigen Tiere einmal so nah zu erleben. Natürlich sehe ich sie auch täglich im Garten, aber dort sind sie mir nicht so nah und ihre großartige Leistung zum Wohle von allen Lebewesen ist nicht so greifbar.

Wenn wir Gärtner Regenwürmer und andere Bodenlebewesen wirklich schätzen würden, dann würden wir nicht auf die Idee kommen, sie zu vergiften und ihnen die Lebensgrundlage zu zerstören. Was ist denn nun ihre so außergewöhnliche Leistung?

Ihr ganzen Leben dreht sich um das Fressen von organischen Material, welches reif für den Zersetzungsprozess ist. Regenwürmer fressen keine frischen, lebendigen Pflanzen, sondern nur Material, welches schon angewelkt ist. Sie nehmen dabei einen Teil Erde mit auf und scheiden das verdaute Material als den so überaus wertvollen Regenwurmhumus aus.

Wer noch ein bisschen mehr über den Regenwurm erfahren möchte, der kann in diesem Artikel mehr Infos erfahren.

Die Wirkung von Regenwurmhumus

  • Reduziert Krankheits- und Schädlingsdruck
  • Mehrt den Humusgehalt
  • Erhöht die Wasserspeicherfähigkeit
  • Stärkt die Pflanzen
  • Samen keimen rascher, junge Pflanzen wachsen zügiger
  • Fördert die Ausprägung geschmacksgebender Inhaltsstoffe
  • Düngt mit Haupt- und Mikronährstoffen
  • Regeneriert versalzte, mit Schwermetallen und Pestiziden belastete Böden

Bei dieser beeindruckenden Liste kannst Du Dir leicht vorstellen, warum ich meinen eigenen Wurmkompost herstellen möchte. Mir persönlich geht es bei diesem Wurmhumus in erster Linie um eine Basis zur eigenen Herstellung von Anzuchterde und Pikiererde. Dahin werden meine Experimente in dieser ersten Saison mit meinem neuen Wurmkomposter hauptsächlich gehen. Und natürlich um den Wurmtee, den ich gewinne, wenn ich den Ablaßhahn am Boden öffne und der ein super Dünger für alle meine Gemüsepflanzen ist.

Aber jetzt mal der Reihe nach, Du möchtest bestimmt miterleben, wie der Wurmkomposter zusammengesetzt wird und vor allen Dingen, wie er befüllt wird.

Ein stattliches Paket wird geliefert

Der Wurmkomposter ist da, jetzt wird es spannend!

Der Karton ist schnell geöffnet und zum Vorschein kommen die einzelnen Teile. Es gibt ein Unterteil mit 4 Beinen und einem Abflusshahn und 2 Wurmbetten, die übereinander gestapelt werden können. Außerdem noch ein Zwischengitter, welches mit Gewebe bespannt ist, damit die Würmer nicht in die Vertiefung des Unterteils fallen können und im Wurmtee ertrinken würden. Und dann ist da natürlich noch der Deckel, damit sie nicht Ausflüge in meiner Küche unternehmen können. 😉

Die Montage ist einfach

Diese 4 Beine müssen von unten an das Unterteil montiert werden. Hier liegen sie nicht im Unterteil, sondern im Wurmbett. Das Wurmbett ist sozusagen die Futterbox und Hauptaufenthalt Schale der Würmer.

Im Paket waren 2 Wurmbetten vorhanden. Das zweite habe ich zunächst einmal zur Seite gelegt, weil es erst nötig wird, wenn das 1. Wurmbett voll ist.

Das ist das Unterteil der Wurmkomposters. In der Mitte ist das Loch für den Abflusshahn zu sehen. 

Leider nicht im Bild ist das Zwischengitter, welches mit Gewebe bespannt ist. Es verhindert, dass die Kompostwürmer in den Wurmtee fallen können, der sich nach einiger Zeit bildet.

Das lagenweise Befüllen des Wurmkomposters

Zerknüllter Karton aus dem Innenleben des Pakets ergibt die unterste Schicht.

Der zerknüllte Karton muss mit Wasser besprüht werden, damit er leichter von den Würmern gefressen werden kann.

Was fressen die Kompostwürmer?

  • Gemüse- und Obstabfälle und sonstige Grünschnitt Reste
  • Teebeutel und Kaffeesatz
  • Reste von gekochtem Gemüse
  • zerkleinerte Eierschalen
  • Papierreste, Papierservietten, feuchte Pappe, Klorollen, Kaffeefilter
  • trockene Brotreste, wenn nicht zu stark gesalzen
  • Blumen- und sonstige Grünschnitt Reste

Was darf nicht in den Wurmkomposter?

  • Ingwer und große Mengen an Zitrusfrüchten
  • Zwiebeln und Knoblauch
  • Fleisch und Milchprodukte
  • Knochen
  • Öl, Schmalz und andere Fette

Ich hatte noch eine Wurm Spezial Erde mitbestellt, die ich im nächsten Schritt mit meinen Gemüseschalen, Teeblättern und Kaffee samt Filterpapier gemischt habe. Danach sah das Wurmbett so aus, wie auf dem unteren Foto.

Die mitbestellte Wurm Spezialerde wurde vermischt mit Gemüseschalen.

Nachdem dies alles vorbereitet wurde, wird die Katze aus dem Sack gelassen, sprich, die Würmer dürfen aus dem Beutel in ihre neue Heimat.

In diesem Sack sind die Riesen Rotwürmer geliefert worden.

Das folgende Minivideo zeigt das Wurmbett mit Würmern.

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Der Standort in der Küche

Mich erinnert der Wurmkomposter an ein überdimensionales Nähkästchen meiner Mutter aus meiner Kindheit.

Die Würmer können durch die vielen Löcher im Boden des Wurmbetts nach Belieben hin und her wandern. Jedes Mal, wenn ich das Wurmbett anhebe, bietet sich mir solch ein Anblick, sie sind sehr wanderfreudig und rege.

Die Würmer können durch die vielen Löcher im Boden nach Belieben hin und her wandern.

In der Auffangschale ist schon der kostbare Wurmhumus. Auf dem unteren Foto kannst Du einen Blick auf den Rand des Zwischengitters erhaschen.

An der roten Schlaufe lässt sich das Zwischengitter leicht heraus nehmen. Es ist passgenau für  die Auffangschale gefertigt. Das Gitter verhindert, dass die Würmer in den Komposttee fallen und ertrinken.

Das Kurzvideo zeigt die Ernte des Wurmhumus am 18. Tag nach Erhalt des Paketes.

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Wurmhumus mit feinkrümeliger Körnung

Auf dem letzten Foto kannst Du den Unterschied zu meiner gekauften Bio Aussaaterde gut erkennen. Links die im Video erwähnten Paprika-Keimlinge, rechts der Wurmhumus.

Links gekaufte Aussaaterde mit Paprika Keimlingen, rechts der Wurmhumus.

Das war der 1. Teil meiner Serie über Wurmkompost. Im 2. Teil werde ich darüber schreiben, welche Ergebnisse meine Experimente mit dem fertigen Wurmhumus gebracht haben.

Weitere Infos zum Wurmkomposter findest Du bei Superwurm.

4 Kommentare

  • Hallo Astrid. Ich mache mich grad über Wurmkomposter schlau und bin dabei auf deinen Blogbetrag gestossen. Sehe ich das richtig, oder hast du nie einen Teil 2 geschrieben? Darf ich fragen, wie nach einem Jahr deine Erfahrungen mit dem Komposter sind?
    Liebe Grüsse aus der Schweiz, Pauline
    pauline_f@gmx.ch

    Antworten
    • Hallo Pauline,
      ja, Du hast es richtig gesehen, ich habe keinen 2. Teil mehr geschrieben. Meine Würmer habe ich nach einigen Monaten in die Freiheit meines Komposthaufens entlassen. Es war eine tolle Erfahrung und der gewonnene Wurmhumus ist einfach klasse und sehr fruchtbar für meine Pflanzen gewesen.
      Ich hatte Probleme bekommen mit kleinen Fliegen und auch mit zuviel Feuchtigkeit in meinem Behälter. Es war doch auf Dauer zu mühsam, dies immer zu kontrollieren. Auch sind immer mal wieder einige Würmer entkommen. Andere WÜrmer sind leider in der unteren Auffangschale ertrunken, sodass ich mich zu dem Freiheitsschritt entschieden habe. Für einen ganz kleinen Garten oder Balkon halte ich einen Wurmkomposter immer noch für eine tolle Sache, aber bei meinem Riesengarten ist der gewonnene Wurmhumus ein Tropfen auf den heißen Stein. Für mich ist es effektiver, die Küchenabfälle auf den Kompost zu bringen.
      Ich hoffe, diese Antwort hilft Dir weiter.
      Liebe Grüße,
      Astrid

      Antworten
  • Hallo Astrid,
    Und auch hallo Pauline.
    Wir haben tatsächlich seit gestern ebenfalls diesen Wurmkomposter von Superwurm. Die erste Nacht ist überstanden – ohne dass ein Wurm abgehauen ist.
    Ich bin sehr gespannt, wie alles läuft. Astrid, in dem Jahr, in dem du den Komposter betrieben hast, warst du aber weitestgehend zufrieden damit? Hattest du andere unvorhergesehene Probleme als Fliegen?
    Paulina, solltest du dich für einen Wurmkomposter entscheiden, würde ich mich sehr über einen Austausch freuen. In meinem Bekanntenkreis hat leider niemand eine Wurmkiste und mich würden die Erfahrungen anderer sehr interessieren.
    LG, Anne

    Antworten
    • Liebe Anne,
      ich glaube, dass Du gute Erfahrungen machen wirst, wenn Du das Futter nicht zu feucht aufsetzt. Das schien mir den Fliegenbefall zu begünstigen. In der schlechtesten Zeit hatte ich sehr viel Apfel- und Möhrentrester produziert, weil ich ständig entsaftet hatte. Der war wahrscheinlich noch zu feucht, ich hätte ihn jedes mal noch auspressen müssen, ist meine Vermutung. Ich bin froh, dass ich diese Erfahrung mit dem Wurmkomposter gemacht habe, weil das Wunder der Umwandlung sehr eindrücklich ist. Mein Rat an Dich ist, regelmäßig in den unteren Auffangbehälter zu schauen, am besten einmal täglich, damit Du keine ertrunkenen Würmer vorfindest und sie rechtzeitig retten kannst. Wenn Du das beachtest, wirst Du bestimmt sehr froh mit dem Komposter. Du kannst bei Interesse gerne noch mal später einen kleinen Erfahrungskommentar hier drunter setzen, für Interessierte bestimmt sehr spannend.
      Liebe Grüße und viel Erfolg,
      Astrid

      Antworten

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