Der Anbau von Feldsalat

Inhaltsverzeichnis

Feldsalat ist als eines der ersten Gemüse innerhalb der Saison noch schneller erntereif als Radieschen, Salat oder Kohlrabi. Damit ist er also perfekt geeignet zur Vorkultur oder Nachkultur.

Nicht nur der milde, nussige Geschmack macht ihn so wertvoll, auch unterirdisch wird fleißig mitgespeist. Das sehr gut verzweigte und feine Wurzelsystem hinterlässt einen gut vorbereiteten Boden und ernährt die Bodenlebewesen.

Verschiedene Jahreszeiten für die Aussaat

Im Frühjahr

Im ungeheizten Gewächshaus kann Feldsalat schon ab Mitte Januar gesät werden, er ist in jedem Fall schon vor der Hauptfrucht im April oder Mai abgeräumt. Im Freiland wird er von März -April ausgesät und keimt selbst schon bei Temperaturen um 5° C, das dauert dann allerdings bis zu 3 Wochen.

Eine Zwischenlösung für die Frühjahrs-Feldsalat-Fans ist der Vliestunnel, mit dem Du die Freilandsaison von Feldsalat etwas nach vorne ziehen kannst. Gerade im Frühjahr ist er extrem schnellwüchsig, schon nach 5-7 Wochen kannst Du ernten. Denke daran, dass Du die Wurzeln im Boden lässt, kleine Bodenlebewesen wissen Gutes auch zu schätzen! 🙂

Im Sommer/Spätsommer

Die noch viel häufiger gebräuchliche Art ist es, den Feldsalat im Sommer oder Spätsommer zu säen. Wenn Du ihn ab Mitte Juli-Mitte August säst, dann kannst Du schon im September und Oktober ernten. Im Sommer ist die Kulturdauer länger, ca. 8-10 Wochen musst Du einplanen. Wird Feldsalat erst Ende August-bis Mitte September ausgesät, dann verschiebt sich die Ernte zum November bis Januar.

Der Anbau von Feldsalat gelingt auch in Vorkultur sehr gut
Dieser Feldsalat ist vorkultiviert worden

Im Herbst

Besonders beliebt ist auch der Überwinterungsanbau im Gewächshaus oder Frühbeet. Dort kann bis Ende Oktober noch gesät werden. Dieser Winteranbau dauert am längsten, ca. 18 Wochen. Sollte der Feldsalat später am Tag der beabsichtigten Ernte gefroren sein, so darfst Du die Blätter nicht ernten, sie zermatschen sonst spätestens in der Küche. Warte lieber, bis er eventuell am Nachmittag aufgetaut ist, dann kannst Du ihn unbedenklich ernten.

Besonders geeignet für die Herbstaussaat ist die Sorte Elan. Feldsalat Elan

Bisher habe ich immer von der Direktsaat geschrieben, das ist die schnellste Methode des Anbaus. Ich bin davon abgekommen, breitwürfig auszusäen, da die Rosetten dann kleiner bleiben und die Ernte etwas mühseliger ist. Wenn Du sehr wenig Beikraut auf Deinem Beet hast, dann kannst Du diese Art des breitwürfigen Säens aber gerne mal probieren. Die Aussaat geht dann rucki-zucki, die Ernte nicht ganz so schnell. 🙂

Klassisch ist die Reihenaussaat mit einem Reihenabstand von 10-25 cm. Die Rille für den Feldsalat wird noch leicht mit Erde abgedeckt und besonders im Sommer gut feucht gehalten. Falls im Sommer gerade zur Aussaat eine Hitzeperiode sein sollte, dann warte lieber noch etwas, da die Keimung über 28°C nicht funktioniert. Die beste Keimtemperatur beträgt 16-18°C. Eine bewährte Methode im Sommer für die reibungslose Keimung ist das Abdecken z.B. mit Vlies, Kartoffelsäcken oder Reisig während der Auflaufphase. Die Erde ist dadurch feuchter und kühler durch die Beschattung, dann geht der Samen gleichmäßiger auf. Die Kartoffelsäcke müssen direkt nach dem Auflaufen abgenommen werden, während Vlies aufliegen bleiben kann.

Eine Alternative: Die Vorkultur

Eine sehr lohnenswerte Möglichkeit besteht auch in der Vorkultur von Feldsalat. Das Foto oben (Feldsalat neben Dahlien) zeigt sehr gut, wie schön groß und leicht zu ernten der Feldsalat wird, wenn er vorkultiviert wurde. Dazu werden in kleinen Aussaattöpfchen oder selbst gepressten Würfelchen oder Eierkartons jeweils 4-6 Samen mittig ausgesät. Sie sind 3-4 Wochen später bereit zum Setzen, wähle dazu einen Pflanzabstand von mindestens 8 x 8 cm oder sogar bei den großen Sorten (Holländischer Breitblättriger) 10 x 10 cm. Solcherart vorkultivierter Feldsalat entwickelt sich zu prächtigen Rosetten, er macht im Beet große Freude, ist allerdings aufwändiger in der Vorkultur.

Würfelmuster in der Erde für Salataussaat. Die Erde feucht machen, sehr gut anpressen und mit dem Messer würfeln.

Düngung und Pflege

Im gut gepflegten Biogartenboden ist eine zusätzliche Düngung nicht notwendig, da Feldsalat wenig Stickstoff zum Wachsen braucht. Wenn wenig Beikräuter vorhanden sind, dann reicht es aus, wenn einmal gehackt wird. Mulchen ist von Vorteil, wenn die Reihe sauber aufgegangen ist, bei breitwürfiger Saat macht das Mulchen keinen Sinn. Insgesamt ist Feldsalat ein äußerst robustes Gemüse und kommt auch noch in vielen Gegenden wild vor. Dazu habe ich einen passenden Gastartikel über Feldsalat als Wildgemüse und über seinen gesundheitlichen Wert  von der Kräuterfachfrau Kerstin Müller.

Nun wünsche ich Dir viel Erfolg beim Anbau von Feldsalat!

5 Kommentare

  • Liebe Astrid!
    Deine Tipps sind unbezahlbar. Ich habe früher in meinem Schrebergarten ein verhältnismäßig großes Gewächshaus gehabt. Es ist mir fast immer Alles gut gelungen. Seit 10 Jahren nun habe ich keins mehr. Außer dem neuen Tomatengewächshaus. Wenn es dieses Jahr gut klappt, bekomme ich im Herbst eins aus Glas. Da freue ich mich jetzt schon drauf. Kräuter und Blumen, Erdbeeren und Stachelbeeren hatte ich immer. Ich bewundere Deine Tomatenpflanzen, die so herrlich kräftig sind. Meine sind nicht gewachsen. Sie sehen aus, wie kleine Zwerge. Ich habe mir welche beim Gärtner gekauft, aber die sind nicht so kräftig und buschig wie Deine. Ich habe in meinem Garten fast alles auf Bio umgestellt. Mit EM gegossen und auch das Pulver verstreut. Dann mit Grasmulch alles abgedeckt. Nun meine Frage: Es hat heute Nacht sehr geregnet und alles ist nass. Es riecht auch nicht gut. Muß ich jetzt jedesmmal den Mulch erneuern, oder bleibt er so nass drauf. Vielleicht habe ich auch zu dick gemulcht. Ich danke Dir für Deinen Blog und wünsche Dir alles Gute.
    Herzlichst Gisela

    Antworten
    • Liebe Gisela,
      habe herzlichen Dank für Deine Wertschätzung meiner Arbei, das freut mich riesig. Am liebsten würde ich Dir online ein paar Tomaten von mir rüber ‘beamen’, aber bestimmt holen die vom Gärtner demnächst in Deinem Tomatenhaus noch auf, auch Dank EM. Was meinst Du mit Pulver? Die Bokashi Pellets oder Gesteinsmehl? Das ist mir noch nicht ganz klar. Wenn es momentan nach dem Regen nicht gut riecht, dann vermute ich, dass der Grasschnitt entweder zu dick aufliegt oder vielleicht auch vor dem Regen schon leicht angefault war. Hattest Du den Grasschnitt direkt nach dem Mähen ausgelegt oder besser erst leicht anwelken lassen? Normalerweise muss er nach Regen nicht erneuert werden. Wenn er jetzt sehr dick liegt, würde ich einen Teil runter nehmen und seperat zum Trockenen ausbreiten, dabei einmal wenden. Den Schnitt auf den Beeten würde ich bei Sonne ein-zweimal wenden, aber auf den Beeten lassen.
      Ganz liebe Grüße,
      Astrid

      Antworten
      • Liebe Astrid!
        Das ist ganz lieb von Dir, dass Du mir Pflanzen schicken würdest, und dass Du mir so schnell geantwortet hast. Ich hatte meinen Grasmulch anwelken lassen und dann dick aufgebracht. Mit Pulver meine ich das Keramikpulver. Bokashi Pellets habe ich auch, und EM flüssig. Von meinem Sohn habe ich frische Pferdeäpfel für die Tomaten und Kartoffeln bekommen. Natürlich verwende ich nicht alles auf einmal..
        Den Rasenschnitt habe ich schon auf meiner Wiese ausgebreitet zum Trocknen. Kommt er auch auf die Kartoffeln und Kräuter. Auf alles?. Ich habe auch noch Gesteinsmehl, aber alles auf eimal aufbringen wäre wohl zuviel des Guten. Übrigens – ich kann keine nackten Böden mehr sehen. Tut mir schon fast weh.
        Mit sehr lieben Gruß
        Gisela

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        • Liebe Gisela,
          Du hast vollkommen Recht, alles auf einmal wäre zuviel des Guten. Den Rasenschnitt lege ich persönlich nicht auf die Kartoffeln, weil wir hier in einem Gebiet mit Kartoffelkäfern anbauen. Beim Absammeln lassen sie sich ja blitzschnell fallen und dann finde ich sie im Mulch nicht mehr. Ich lege immer nur die ausgerupften Beikräuter zwischen die Reihen, das ist nicht so viel Material.
          Bitte beachte bei der Anwendung von Pferdeäpfeln, dass Du sie lediglich bei Zucchinis frisch verwenden solltest, bei Tomaten und Kartoffeln bitte nicht. Sie müssen erst abgelagert werden, am besten ein ganzes Jahr. Nimm lieber die Pellets für die Düngung der Tomaten und Kartoffeln und lies eventuell auch noch einmal in diesem Artikel über Pferdemist nach. https://biogartenfuellhorn.de/pferdemist-als-duenger/
          So dürfte jetzt nichts mehr schief gehen! Eine tolle Ernte wünsche ich Dir!
          Herzliche Grüße,
          Astrid

          Antworten
          • Vielen Dank für Deine Hilfe. Eine schöne Woche für Dich und Deine Familie.
            Herzlichst
            Gisela

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