Gärtnern nach dem Mond

Vollmond für Gärtner

Inhaltsverzeichnis

Hast Du schon einmal vom Gärtnern nach dem Mond gehört?

Es reizte mich, dies in meinem eigenen Garten auszuprobieren und so habe ich damals in den Anfangsjahren einige vergleichende Pflanzungen gemacht, dazu gleich noch mehr. 

Was ist Gärtnern nach dem Mond?

Bei dieser Art des Gärtnerns geht man von der Grundlage aus, dass der Mond und die Gestirne das Wachstum der Pflanzen rhythmisch beeinflussen. Innerhalb von ca. 2-4 tägigen Rhythmen gibt es immer eine von vier Pflanzengruppen, die in ihrem Element besonders begünstigt wird. Die vier verschiedenen Elemente von Feuer, Licht, Wasser und Erde haben Zugehörigkeit zu den vier verschiedenen Pflanzengruppen. Diese sind Fruchtpflanzen, Blütenpflanzen, Blattpflanzen und Wurzelpflanzen.

1. Fruchtpflanzen

In diese Gruppe gehören Bohne, Erbse, Linse, Soja, Mais, Tomate, Gurke, Kürbis, Zucchini, Paprika, Chili, Auberginen und auch Getreide.

2. Blütenpflanzen

Hierzu zählen alle Blumen, Ölfrüchte wie Lein und Raps, auch Sonnenblumen und eine Besonderheit, der Brokkoli, nicht aber Blumenkohl. Der essbare Teil von Brokkoli ist ja im Grunde eine riesige Blüte, die wir ernten, bevor sich die Knospen durchschieben. Wenn Blumen an Blütentagen geerntet werden, duften sie stärker und halten länger in der Vase.

3. Blattpflanzen

Vertreter dieser Gruppe sind fast alle Kohlpflanzen (bis auf Brokkoli), Salat, Spinat, Feldsalat, Endivie, Petersilie, Blattkräuter ohne ätherische Öle, Chicoree, Gemüsefenchel, Spargel und Rasen.

4. Wurzelpflanzen

Die letzte Gruppe besteht aus Radieschen, Rettich, Kohlrübe, Zuckerrübe, rote Bete, Sellerie, Möhre, Pastinake, Wurzelpetersilie, Schwarzwurzel, Kartoffel, Knoblauch und Zwiebel.

Was bedeutet diese Einteilung nun ganz praktisch?

Wenn die Aussaat von einer Blattpflanze nach dem Mondkalender an einem Blatttag ausgeführt wird, dann kann die Pflanze den stärkenden Impuls dieses Blattelementes in sich aufnehmen und besonders üppiges Blattwerk ausbilden. Für mich war diese Gruppe damals bei meinen ersten Testungen besonders gut zu beobachten. Jeder Gärtner weiß, dass Salat manchmal viel zu früh in Blüte geht und anfängt zu schossen. Das kann auch verschiedene andere Gründe haben, ich hatte in einem früheren Artikel einige erwähnt, wer mag, kann das hier noch einmal nachlesen:

Lust auf eigenen Salat?

Ein ganz neuer Aspekt für das Schossen ergibt sich nun auch durch den Aussaatzeitpunkt für Salat. Wird er nämlich anstatt an einem Blatttag unwissentlich an einem Blütentag gesät oder gesetzt, dann wandelt er verstärkt den Blütenimpuls um und wird schneller zum Schossen neigen. Damals konnte ich beobachten, dass der mondmäßig optimal gesäte Salat sehr lange durchhielt, während der absichtlich an einem Blütentag gesäte Salat schon bald in Blüte ging, obwohl alles andere gleich war, das Saatgut, die Reihe, das Wetter……

Genau diese vergleichenden Beobachtungen habe ich damals gemacht, Salat reagiert meiner Erfahrung nach besonders leicht auf diese Impulse. Ich habe auch Tests mit Tomaten gemacht, die ich sowohl an Fruchttagen als auch an Blatttagen gesät, gesetzt und entgeizt habe. Es waren eindeutige Ergebnisse zu beobachten, der Fruchtbehang an ersteren war deutlich üppiger. Mittlerweile habe für mich persönlich die Vorzüge dieses Wissens erkannt und verzichte auf die vergleichenden Versuche.

Mondkalender

Wer nach dieser Art gärtnert, braucht einen jährlich wechselnden Mondkalender, in dem diese vier verschiedenen Impulse eingetragen sind. Es gibt mehrere Sorten von Mondkalendern, die teilweise voneinander abweichen.

Ich verwende seit vielen Jahren die sogenannten Aussaattage von Maria Thun.

Für jeden Monat sind dort die wechselnden, günstigen Impulse eingetragen.  Besonders wichtig für das Wachstum ist der Aussaatzeitpunkt, aber auch der Tag des Setzens und des Pflegeimpulses haben einen Einfluss auf das optimale Wachstum.

Wenn es dann auf die Lagerernte zugeht, ist noch einmal eine große Möglichkeit der Einflussnahme für den Gärtner vorhanden. Warum? Weil z.B. größere Mengen Kartoffeln und Zwiebeln, die zu den Wurzelfrüchten zählen, am besten an Wurzeltagen geerntet werden sollten, damit sie sehr lange im Lager halten. Erwischt man bei der Ernte zufällig einen Blatttag, kommt es viel eher zu Fäulnis im Lager.  Meine Kürbisse setze ich also nicht nur, sondern ernte ich also auch an Fruchttagen. Mit diesem Vorgehen gibt es wenig Fäulniss und wir erfreuen uns an Kürbissen bis Februar-März.

Wenn Du Dich schon manchmal gefragt hast, warum Deine Tomaten zwar wundervoll grüne Blätter haben, allerdings nicht sehr viele Blüten ansetzen, also hauptsächlich ins Kraut gegangen sind, dann kann auch dieser Zusammenhang eine Rolle gespielt haben. Da Tomaten Fruchtpflanzen sind, werden sie am besten bei Fruchtimpulsen gesät, gesetzt und ausgegeizt, das bringt die besten Ergebnisse.

Falls Du darüber mehr erfahren möchtest, weil Du Dir diese Zusammenhänge vorstellen kannst, dann ist das oben abgebildete Buch Gärtnern nach dem Mond genau das richtige für Dich. Es erklärt in äußerst anschaulicher, reich bebilderter Form diese Beobachtungen aus der Forschung von Maria Thun in über 50 Jahren Anbaupraxis. Ein Knaller, dieses Werk!

Umsetzung in die Praxis

Wenn Du mir bis hierhin gefolgt bist und das Geschilderte nicht als Humbug abtust, dann stellt sich natürlich nun die Frage, wie streng sollte dieses Wissen in die Gartenpraxis umgesetzt werden.

Nach fast 15 Jahren Gärtnern mit dem Mond bin ich zu folgenden praktischen Einsichten darüber gekommen: Es gibt mindestens 5 wichtige Faktoren, die zum Erfolg im Biogarten beitragen.

1. Bodenfruchtbarkeit, (das ist meiner Meinung nach der wichtigste Faktor)

2. Wetter

3. Know-how des Gärtners

4. Mondrhythmen

5. Harmonie des Gärtners

Der Idealfall wäre eine gekonnte Anwendung von allen 5 Bereichen, und diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn in einem Bereich gravierende Mängel herrschen, kann dies bis zu einem gewissen Grad durch besonders gute Werte in den anderen Bereichen ausgeglichen werden.

Der Gärtners Kunst liegt meiner Meinung nach in einer immer größeren Optimierung von möglichst allen 5 genannten Bereichen. Es macht für mich keinen Sinn mehr, nur auf die Optimierung der Mondeinflüsse zu achten, wenn im Punkt Wetter zu diesem Zeitpunkt rein gar nichts passt. Auch die Stimmung des Gärtners kann hier viel ausgleichen. Wenn ich in vollkommender Harmonie mit großer Liebe etwas pflege, kann ich dadurch bis zu einem gewissen Grad Mängel des Wetters ausgleichen. Auch gutes Gewußt-wie (Abdeckung mit Vlies oder gutes Kleinklima schaffen) kann ungünstiges Wetter auffangen. Am leichtesten gelingt es mir, das Wissen um dieses Mondgärtnern bei meinen Anzuchten im Haus umzusetzen, hier spielt der große Punkt Wetter keine Rolle.

Mein Motto: Alle guten Dinge sind drei!

Mindestens drei der oben genannten Faktoren sollten immer super passen, dann kann bei den anderen Punkten flexibel ausgeglichen werden. Das Ziel bleibt aber langfristig und locker die Optimierung aller 5 Faktoren. Wenn es nicht klappt, am günstigsten Datum auszusäen oder zu setzen, ist es immerhin gut zu schaffen, nicht einen ausgesprochen ungünstigen Termin zu wählen.

In der Praxis sieht das bei mir dann so aus, wenn ich für Zucchini das beste Datum verpasst habe, in diesem Fall also ein Fruchttag ab Mitte Mai, dann wähle ich nun wirklich keinen Blatttag, so schön die Blätter der Zucchini auch sein mögen. Hier in dem Beispiel würde ich einen Blütetag aussuchen, in dem Wissen, dass aus vielen guten Blüten dann auch viele gute Früchte entstehen.

Viel Erfolg wünsche ich Dir damit!

8 Kommentare

  • Hallo Astrid,
    jeder deiner Tipps ist Gold wert und ich verschlinge deine Beiträge regelrecht. An selbst Aussäen traue ich mich zwar heuer noch nicht, aber meine Zimmerpflanzen haben schon EM bekommen. Als nächstes wird der Boden im Garten vorbereitet. Eine Freundin von mir hat mit Gärtnern mit dem Mond bestes gesundes Gemüse und Kräuter jedes Jahr. Vielen Dank für deine Mühe.

    Antworten
    • Liebe Petra,
      ich danke Dir herzlich für Deine Wertschätzung, es freut mich sehr, dass Du mit EM begonnen hast. Mein Beitrag von nächster Woche geht dann genau zu Deinem Thema, die Vorbereitung des Bodens für die kommende Saison. Für mich ist das Gärtnern nach dem Mond eine sehr schöne Hilfe, um noch mehr gute Ergebnisse zu erlangen. Wenn Du schreibst, Du traust Dich noch nicht an das Aussäen, dann möchte ich Dich ermutigen, es jetzt noch mit Tomaten zu probieren. Es ist überhaupt noch nicht zu spät dafür und so ein Tütchen ist schnell gekauft. Bestimmt wird es klappen, lies noch einmal meine Beschreibung zum Anbau von Tomaten. Oder isst Du nicht so gerne Tomaten? Du kannst auch gerne noch einmal schreiben, wenn Du Fragen hast, ich helfe Dir mit Freude. Liebe Grüße, Astrid

      Antworten
  • Hallo Astrid, ich gärtnere schon seit einer Ewigkeit nach dem Mond. Anfangs wurde ich belächelt, incl mein Mann hat das nicht gaaanz so ernst genommen. Nur nachdem er seine Zwiebeln an einem Blatttag gepflanzt hat und nur Kraut und Minizwiebeln hatte, glaubt er es auch. Ich hab ein paar Tage später welche gepflanzt, die richtig schön wurden. Zum Thema EM. Ich verwende es schon lang als Zusatz zur Pferdefütterung. im Garten hab ich es noch nie benutzt. Wir haben sehr lehmigen, fetten Boden. Der dann auch noch mit Pferdemist und Kompost angereichert ist. ich denk das ist dann fast zuviel des Guten, was meinst Du? Lieben Gruß Renate

    Antworten
    • Liebe Renate,
      ja, das sind die typischen Beispiele. Ich finde es gut, wenn die Skeptiker mal ein bisschen experimentieren, dann kommt man ins Tun und nicht nur Denken.
      In Deinem Fall bei dem fetten Boden und viel Pferdemist würde ich keine Pellets nehmen, sondern nur die flüssigen sEM-Garten regelmäßig gießen. Wenn Du auch noch immer wieder mulchst, wird dies den Boden lockerer machen, da die Regenwürmer sich noch wohler fühlen werden. Als Nährstofflieferant ist wahrscheinlich so aus der Ferne geschrieben nichts nötig bei Dir. Einfach regelmäßig mit sEM gießen, das ist bei Dir glaube ich genau richtig!
      Berichte doch mal nach einer Saison spätestens, da würde ich mich freuen.
      Liebe Grüße
      Astrid

      Antworten
  • Hallo Astrid
    ich freue mich über deinen neuen Artikel zum Thema “Gärtnern nach dem Mond”. Ich habe meine Tomatenpflanzen nach dem Mond ausgesät und bin einmal gespannt wie sie sich entwickeln.
    Im Garten habe ich noch nicht viel gemacht, da es bei mir immer noch sehr kalt und nass ist.
    Die neue Schrift in deinem Artikel finde ich gut lesbar. Allerdings bin ich auch kein Freund von Handy + Co.
    Alles Liebe und danke für deine richtig guten Infos.
    Elke

    Antworten
    • Liebe Elke,
      klasse, dass Du auch nach dem Mond ausgesät hast. Tomaten gedeihen so gut bei richtiger Pflege nach dem Mondkalender. Ich stand gerade noch bei sehr kaltem, windigen Wetter mollig warm in der Küche und habe meine Paprika, Andenbeeren und Tomaten pikiert, natürlich nach einem günstigen Mondtermin. Wie immer, habe ich viel zu viel Pflanzen, aber dieses Jahr hat die Schule, an der ich die Garten-AG leite, in der ersten Mai-Woche Schulfest und wir wollen Tomaten verkaufen. Bestimmt werden da noch ein paar gebraucht.
      Danke für das Kompliment über meine Artikel, und schön, dass die neue Schrift gut ankommt. Liebe Grüße,
      Astrid

      Antworten
  • Hallo Astrid,
    Deine Ratschläge sind sehr, sehr hilfreich. Vor allem, wenn man ein Naturgartenanfänger ist. Einen Garten hatte ich schon immer, aber mir fehlt die Erfahrung mit dem Bio-Garten. Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie meine Oma alles, aber auch wirklich alles selbst angebaut hat und auf dem Boden immer kleine Leinensäckchen mit dem Samen für das kommende Jahr aufgehängt hat. Ich habe mir auch schon EM bestellt und das Buch von Maria Thun. Das ist alles für mich furchtbar spannend.
    Liebe Grüße
    Maureen

    Antworten
    • Hallo Maureen, genau darum geht es mir, dass die Gärtner, die leider nicht mehr persönlich das Wissen von ihren Großeltern anzapfen können, eine Möglichkeit bekommen, wieder alles anzubauen, was hier auch wachsen kann. Ohne Gift und ohne Kunstdünger. Mit allen Hilfen, die der Fortschritt gebracht hat. Aber nur, wenn er nicht wieder auf Kosten der Natur geht. Meine Großeltern hatten einen Schrebergarten, die haben auch ganz viel selbst angebaut.
      Meinen Glückwunsch zum Kauf dieses Buches von Maria Thun, ich bin in meinem Artikel ja nur mit einem Satz drauf eingegangen, aber es ist einfach nur genial, was dort für ein Wissen vermittelt wird. Leider ist Maria Thun vor wenigen Jahren gestorben, aber ihr Erbe wird weitergeführt, dieses Wissen lebt weiter, zum Glück!

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert