Gartenarbeiten im April

Inhaltsverzeichnis

Ich habe mir angewöhnt, alle meine Gewächse in die folgenden vier Gruppen einzuteilen.

  1. Wurzelfrüchte
  2. Blattpflanzen
  3. Blütenpflanzen
  4. Fruchtpflanzen

Das hat den Hintergrund, dass ich bemüht bin, mich beim Säen und Setzen an den Mondkalender zu halten. Wer neu in meinem Blog ist, kann sich gerne hier ein bisschen näher darüber informieren. Gärtnern nach dem Mond

Durch die Größe meines Gartens brauche ich ein inneres Arbeitsgerüst, das mir hilft, das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Entspannung zu bewahren. Da eigentlich immer etwas zu tun wäre, hilft mir diese Einteilung dabei, auch mal Schluss zu machen mit den Gartenarbeiten. Diese Einteilung macht am meisten Sinn, wenn Du wie ich sehr häufig in Deinem Garten bist. Für Wochenendgärtner ist das nicht so nötig, da sie möglichst viele verschiedene Saaten an einem Tag in die Erde bringen wollen. Die meistens Vorteile habe ich davon im April und Mai, zur Hauptpflanzzeit.

Du möchtest ein Beispiel?

Wenn ich weiß, nun im April können z.B. aus der Gruppe der Wurzelfrüchte Zwiebeln, Möhren, rote Bete, Pastinaken und Radieschen ins Freiland, dann ist dies meine erste Arbeitsgruppe für den jeweiligen Tag. Bei ihnen richte ich mich nach Möglichkeit nach dem vorteilhaften Monddatum. Da ich nicht alles gleichzeitig an einem Tag erledigen kann, entstresst es mich zu wissen, dass an diesem passenden Wurzeltag alle anderen Pflanz-und Aussaatarbeiten aus den 3 weiteren Gruppen nicht vorteilhaft wären, also brauche ich erst gar nicht in Erwägung zu ziehen, doch noch ein bisschen länger im Garten zu werkeln. Es gehört in die Rubrik Prioritäten setzen und ist eine helfende Krücke für mich, da ich nicht so gut darin bin, ein Ende zu finden, wenn mich ein Thema begeistert.

Diese Eigenart von mir findet ihr Pendant darin, dass ich auch nicht so gut darin bin, einen Anfang zu finden, wenn mich etwas nicht begeistert. Das betrifft allerdings nicht den Garten, eher manchmal den Haushalt. 🙂 Aus diesem praktischen Grund behalte ich diese Gruppeneinteilung für mich innerlich bei.

1. Gruppe: Wurzelfrüchte

Bei den Wurzelfrüchten kannst Du jetzt die Steckzwiebeln stecken. Sie sollten mit der Spitze ein wenig herausschauen. Eine sehr gute Mischkultur zu Zwiebeln sind Möhren, die jetzt auch in den Boden können. Die Saat von Möhren keimt besser, wenn du dem Saatgut 10% Dillsamen beifügst. Er regt die langsam keimenden Möhren zum gleichmäßigeren Auflaufen an. Außerdem markiert Dir der schneller auflaufende Dill die Reihe, so kannst Du besser erkennen, wo die Möhrenreihe ist. Denselben Zweck erfüllt eine kleine Beisaat von Radieschen. Die langsam auflaufende Reihe zu erkennen ist dafür wichtig, dass Du entweder zwischen den Reihen das Unkraut vorsichtig entfernen kannst, oder, mein Tipp, wenn du die Zwischenreihe mit einer dünnen Mulchschicht aus Rasenschnitt abdecken möchtest. Bei mir wächst der Rasen schon wieder und das ist hochwillkommenes Bodenfutter und Abdeckmaterial.

Des Weiteren gehören in die Gruppe der Wurzelfrüchte noch Pastinaken und rote Bete. Letztere werden in der zweiten Aprilhälfte gesät. Ich werde recht häufig gefragt, woran es liegen kann, dass die Rote Bete nur kümmerlich wachsen. Wenn ausgeschlossen werden kann, dass es etwas mit der Bodenfruchtbarkeit zu tun hat, dann ist es sehr gut möglich, dass hier die Regeln der Mischkulturen verletzt wurden. Nach meiner Erfahrung ist rote Bete sehr empfindlich mit der Fruchtfolge. Da auch Spinat und Mangold in dieselbe Familie der Gänsefußgewächse gehören, kann hier der Fehler liegen. Achte also darauf, rote Bete weder neben Spinat und Mangold, noch nach diesen beiden Vertretern derselben Familie zu setzen. Gute Partner für rote Bete sind Zwiebeln und Bohnen, letztere allerdings erst nach den Eisheiligen. Bei Pastinaken gilt ähnliches, sie gehören wie auch die Möhren zu den Doldenblütlern, also ist es wichtig, sie nicht in eine Reihe zu säen, in der im letzten Jahr Möhren gewachsen sind.

Welche Gartenarbeiten im April sind noch zu tun?

2. Gruppe: Blattpflanzen

Kommen wir zur nächsten Gruppe, den Blattpflanzen. Hierzu zählen an erster Stelle im April Spinat und Salat und Kohlrabi. Falls Du noch einmal einige Infos über Direktsaat oder vorgezogenen Salat lesen möchtest, dieser Link hilft dir weiter Lust auf eigenen Salat?

Salate sind hervorragende Partner für Kohlrabi, Mangold und Spinat, daher lässt sich nun prima ein ganzes Beet mit diesen vier Blattgemüsen säen und bepflanzen. Spinat und Mangold allerdings wegen derselben Pflanzenfamilie nicht direkt nebeneinander. Einfach in die beiden Randreihen säen ist am besten. Hierbei ist zu beachten, dass der Kohlrabi am kälteempfindlichsten ist. Er bildet keine schönen Knollen aus, wenn es anfänglich für ihn zu kalt war. Woran liegt das?

Das hat etwas mit der verfrühten Schosserneigung von manchem Gemüse zu tun. Sie geraten bei zu niedrigen Temperaturen in Stress und bilden deshalb im Rahmen der Arterhaltung früher als eigentlich angelegt eine Notblüte aus. Das tun sie, damit bei drohendem Ableben durch Kälte trotzdem noch die Chance zur Nachkommenschaft besteht, wenn es die Blüte ganz schnell noch bis zur Samenbildung schafft. Eigentlich eine super Einrichtung der Natur! Weil wir aber keine Blüten an unserem Kohlrabi wünschen, müssen wir diese frühen Pflanzungen mit einem Vlies abdecken oder ins Frühbeet setzen.

Wie Du auf dem Beitragsbild erkennen kannst, fange ich hier schon an zu mulchen, da leistet der erste Rasenschnitt wertvolle Dienste.

Eine Gartenarbeit im April: Das Mulchen
So schön kann Rasenschnitt sein!

3. Gruppe: Blütenpflanzen

In dieser Gruppe sind bei den Aussaaten die Sommerblumen die wichtigsten Arbeiten. Bei mir sind das im Haus vor allen Dingen Tagetes, Zinnien, Löwenmäulchen, Kapuzinerkresse, Sommerastern, Cosmeen und Sonnenblumen. Dies sind anfänglich Zimmeraussaaten, die aber Ende April ins Gewächshaus ziehen. Ringelblumen habe ich nicht dabei, da diese nach meiner Erfahrung sehr gut Anfang April ins Freiland gesät werden können. Außerdem lassen sie sich auch nicht gut verpflanzen und nehmen unnötig Platz weg für die empfindlichen Erstgenannten.

4. Gruppe: Fruchtpflanzen

Die meisten Fruchtpflanzen sind wärmeliebende Südländer, die ich sowieso schon gesät habe, teilweise schon im Januar. Wer es genauer wissen möchte, der schaut hier: Reife Paprika ernten und auch hier: Der Anbau von Andenbeeren

Trotzdem kannst Du jetzt auch im Freiland endlich einige Fruchtgemüse säen, dazu gehören nun alle Arten von Erbsen, auch Zuckerschoten und dicke Bohnen.

Diese Anregungen sollen Dir eine kleine Hilfe bei den nun nötigen Gartenarbeiten im April sein, ich hoffe, Du hast auch so viel Freude daran, nun wieder in Deinem Garten arbeiten zu dürfen.

Endlich geht die Saison wieder los!

8 Kommentare

  • Toller Blog?Beitrag
    Erstmalig werde ich nach dem Mondkalender arbeiten, so toll geschriebene Beiträge sind eine wirklich gute Unterstützung!
    Danke schön und ich wünsche Dir ein sonniges und erfolgreiches Gartenjahr?

    Antworten
    • Lieber Matthias,
      danke für das Kompliment, es freut mich, wenn Dir meine Beiträge beim Gärtnern nach dem Mond helfen, es lohnt sich sehr, dass auszuprobieren!
      Für Dich auch ein wunderbares Gartenjahr mit üppiger Ernte und leuchtenden Farben! 🙂

      Antworten
  • Hallo Astrid,
    Deine Informationen sind für mich genau richtig, danke dafür.
    Kann es sein, dass Dir bei den Blattpflanzen ein Gedankenfehler unterlaufen ist? Der Kohlrabi entsteht doch durch eine Verdickung der Wurzel; ich säe und pflanze diesen seit Jahren an Jungfrautagen.
    Dann habe ich noch eine Frage: Wie bereitest Du ein Beet vor, auf dem den Winter über Schwarzer Rettich, Feldsalat Radiccio, Winterportulac und Winterkopfsalat-Endivien abgeerntet wurde und sich nach und nach viel Beikraut angesiedelt hat? Ich möchte Ende Mai Kartoffeln legen.
    Danke für Deine tollen Tipps
    Eleonora

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    • Hallo Eleonora,
      wie schön, dass dieser Beitrag gerade genau richtig für Dich kommt.
      Die Frage ist sehr gut, die Du stellst! Man könnte meinen, die Knolle entwickelt sich aus der Wurzel, ähnlich wie bei rote Bete oder Sellerie, aber es ist tatsächlich eine Blattverdickung, die zur Knolle weiter entwickelt wird. Die Blattfamilie für Kohlrabi bleibt also wirklich so bestehen. Durch jahrelange Versuche von Frau Maria Thun hat sich lediglich bei Brokkoli diese besondere Eigenart gezeigt, dass er zu den Blütenpflanzen zählt und nicht zu den Blattpflanzen. Merkwürdigerweise nicht der Blumenkohl, der wird bei Blatt eingeordnet.Ich empfehle hier noch einmal ausdrücklich das Buch von Maria Thun, Gärtnern nach dem Mond aus dem Kosmos-Verlag, das ist spitze!
      Was Dein Beet angeht mit dem vielen Beikraut: Solche habe ich auch, ich ernte jetzt alle verwertbaren Reste ab und klopfe so gut es geht die Erde ab. Die Reste kommen auf meinen Stapelkompost. Solltest Du diesen noch nicht kennen, dann lies doch einmal meinen Beitrag: Frühjahrsputz im Garten, dort wird es beschrieben. Dann würde ich bis Ende Mai aber noch einmal mit Grasschnitt abdecken, sonst keimt ja noch einmal zu viel auf. Du bist mit Ende Mai aber spät dran für Kartoffeln, wohnst Du in den Bergen?
      Ganz liebe Grüße
      Astrid

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  • Hallo, ich habe gerade Deinen Beitrag entdeckt und bin total begeistert. Ich möchte anfangen und mein eigenes Gemüse usw anpflanzen und habe leider nicht viel Ahnung. Ich finde deine Beiträge können mir sehr helfen und auch Bilder dazu. Verkaufst du Saatgut oder kannst du mir empfehlen, wo ich es kaufen sollte. Ich wünsche mir Bio Saatgut. Liebe Grüße Sabrina

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    • Hallo Sabrina,
      welch gute Idee, nun auch in Zukunft eigenes Gemüse anzubauen, jeder hat mal unwissend angefangen! Dafür sind ja meine Beiträge geschrieben, am besten, Du nimmst dir mal ein, zwei Stunden Zeit und liest Dich quer-Beet durch alle Beiträge durch, dann entwickelst Du so allmählich ein Verständnis. Ich kann Dir Dreschflegel Saatgut oder auch Bingenheimer Saatgut sehr empfehlen. Die sind beide spitze! Ich selbst verkaufe leider kein Saatgut, in meinem Shop gibt es hauptsächlich Produkte rund um Effektive Mikroorganismen.
      Schau einfach immer wieder mal hier vorbei oder melde Dich für meinen Newsletter an, dann erfährst Du automatisch immer mehr und mehr wissenswertes. Eine ganz tolle Saison wünsche ich Dir und besonders viel Freude mit dem schönsten Hobby der Welt.
      Liebe Grüße,
      Astrid

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  • Hallo Astrid,

    Wie schaffen Sie, dass beim Mulchen die Blüte der Nutzpflanzen nicht voll mit Rasenschnitt sind?

    Gruß,
    Zoltan

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    • Hallo Zoltan,
      das klappt, wenn man in die Hocke geht und mit beiden Händen arbeitet. Die eine Hand beschirmt manche Pflanzen, manche biege ich auch sanft zur Seite, je nachdem, was es gerade ist. Ich werfe den Rasenschnitt nicht aus, sondern lege ihn um die Reihen und Pflanzen herum. Auswerfen tue ich nur, wenn das Beet unbepflanzt ist. Die beidhändige Methode dauert natürlich länger.

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